Abenteuer Erziehung…
Ich weiß ja nicht wie es dir ging, aber als ich in das Abenteuer Erziehung (Nicht-Erziehung, Beziehung- such dir ein Label aus, es ist nur wichtig was drin ist 😉) gestartet bin, wusste ich vor allem, wie ich „es“ nicht machen würde.
Ich würde eine Menge Fehler nicht wiederholen, die ich erfahren habe und ich würde eine Menge Dinge tun, die ich vermisst habe. Es war leicht, denn ich musste nur alles anders machen, als ich es erfahren habe.
Vor allem aber würde ich dafür sorgen, dass mein Kind immer der Mensch sein darf, der es ist. Ich wusste intuitiv, dass es mein Job sein würde, dafür zu sorgen, dass dieses Wesen immer Zugang in seine Jas und Neins, in sein eigenes Richtig und Falsch haben soll.
Ein Zugang in die eigene Intuition, die frei ist von der Prägung, die es unweigerlich durch seine Umgebung erfahren würde, weil nur das der Garant in ein zufriedenes Leben sein kann.
Eine innere Stimme, die so laut ist, dass sie im größten Trubel des Lebens, in den lautesten Anforderungen des Außen, in der stärksten inneren Not, zu hören sein würde.
Fertig.
Das war, neben all der Theorie, die ich über den „richtigen“ Umgang mit Kindern kannte, alles was ich wusste.
Und an genau diesem Punkt steht eine ganze Elterngeneration.
Wir wissen was wir nicht wollen und wir wissen, wir wollen das Beste.
Unsicher, orientierungslos und mit mehr oder weniger Bewusstsein darüber, dass nicht alles, wovon wir glauben, dass es nicht geschadet habe, auch nicht geschadet hat.
Da wird diskutiert darüber, welcher Erziehungsstil der Beste ist für das Kind, gestritten darüber, welches Dogma, denn nichts anderes ist auch der beste und bestgemeinte Erziehungstrend, ob diese und jene Handlung noch angemessen oder legitim ist.
Weil das Halt gibt.
Es wird geurteilt, herabgesehen und erwartet, während doch jeder nur sein Bestes gibt.
Ich bin der festen Überzeugung, dass jede Mutter und jeder Vater zu jedem Zeitpunkt genau das im Umgang mit dem eigenen Kind gibt, was ihm gerade möglich ist.
Was nicht heißt, dass das Beste für das Kind ist. Was nicht heißt, dass der Zugang zum Besten nicht vorhanden wäre.
Was bedeutet, dass es nicht reicht, das Gegenteil dessen zu tun, was du vermeiden willst, weil ja noch in dir wirkt, was du unbedingt vermeiden möchtest. In jeder Handlung steckt deine unbewusste Haltung, weshalb andere Handlung ohne neue Haltung nie funktioniert.
Also bräuchtest du halt erst mal Zugang zu dir selbst, du bräuchtest eine gut funktionierende, liebevolle Beziehung zu dir selbst.
Du bräuchtest Wissen darum, wie du funktionierst, warum du A willst, aber B handelst.
Du bräuchtest Bewusstsein darüber, dass du glaubst zu spüren und zu fühlen, während du vor allem Affekte wahrnimmst oder deine Gefühle lediglich denkst.
Du bräuchtest die Fähigkeit, dich von all dem in deinem Inneren zu trennen, was dir nicht gehört, nie gehörte und du heute wie Ballast mit dir herumschleppst.
Du müsstest können, was du dir für dein Kind wünscht, weil es nicht ausreicht, dein Kind damit zu versorgen, was du dir selbst vorenthältst.
Und das hätten wir lernen müssen.
Von Menschen, die es uns nicht lehren konnten, weil sie bereits ihr Bestes gegeben haben.
❤️
Während wir also glauben, zu können, was wir nicht gelernt haben, während wir also glauben, keine Fehler machen zu dürfen, um daraus zu lernen, während wir also stillschweigend davon ausgehen, dass Elternschaft eine total natürliche Angelegenheit ist und das jeder kann, weil die Natur das so vorgesehen hat (hat sie -allerdings musst du an den Punkt, an dem es natürlich läuft und du intuitiv weißt, was es braucht, erst mal wieder gelangen- der ist nämlich zugemüllt mit Prägung, die dich genau davon trennt), währenddessen kostet dich das vor allem eins:
Beziehung.
Beziehung zu deinem Kind und Beziehung deines Kindes zu sich selbst.
Das merkst du daran, wie häufig ihr streitet oder du dich sorgst, wie schwer sein Alltag ist und wie hilflos du dich oft fühlst.
Alles, was wir wissen, haben wir von unseren Eltern, die ihr Wissen von ihren Eltern haben, die es von ihren Eltern haben, die zu einer völlig anderen Zeit aufwuchsen.
Andere Lebensumstände, andere Werte und Konventionen und Herausforderungen für die Welt
Wir konsultieren Experten für einfach alles im Leben, sogar der Hund hat einen Trainer, aber das Wichtigste im Leben ist ein Selbstläufer?
Mitnichten.
Besser machen funktioniert nicht, weil du das Gegenteil tust.
Anders machen heißt nicht, dass das auch umsetzbar ist.
Alles, was du tust, ist geprägt von dem, was du (nicht) gelernt hast und als wär das nicht schlimm genug- nein, du handelst danach ohne (!) es zu merken. Weshalb das, was du willst und das, was herauskommt, nicht unbedingt das selbe ist.
Wenn du in ein neues Haus ziehst, reinigst du es doch auch bis es frei ist von allem, was nicht dir gehört?
Wenn du einen Virus auf dem Desktop hast, spielst du ja auch nicht einfach das neue Programm auf, sondern schmeißt erst den Schädling runter?
Bevor du eine neue Beziehung mit einem Partner eingehst, verarbeitest du doch erst mal die alte Beziehung? (Hoffentlich 😀)
Und wieso tun wir das dann nicht bei dem Wesen, das uns mehr bedeutet als alles andere auf der Welt?
Wieso riskieren wir weiterzugeben, was wir erfahren haben?
Ich sag’s dir.
Weil es leichter ist nicht zu fühlen und es wegzuschieben.
Weil wir nicht realisierten, wie hoch der Preis ist, den unser Kind zahlt und den wir mit unserer Lebendigkeit zahlen.
Weil wir gar nicht merken, wie limitiert wir sind, denn das merken wir erst, wenn es zu Konflikten mit dem Kind oder wegen des Kindes kommt, können aber die Verbindung gar nicht herstellen, denn dazu müssten wir ja wieder wissen wie wir genau funktionieren.
Und weil wir keine Lust haben, als Erwachsene unsere Kindheit aufzurollen, weil wir glauben, Schuld verteilen zu müssen oder weil wir uns das unfassbar anstrengend und langwierig vorstellen und die eigene Kindheit jetzt auch nicht soo schlimm war.
😀
Nix davon ist wahr.
Deine Herausforderungen im Heute haben ihren Ursprung im Gestern und dafür braucht’s keine traumatischen Erlebnisse. Keiner hat Schuld, wenn er sein Bestes gegeben hat. Prägung zu überwinden ist nicht langwierig und zäh sondern eine spaßige Reise, leicht und schnell.
Ok, meistens 😉
Lass die unbewussten Überzeugungen der Eltern deiner Großeltern nicht die Welt deines Kindes formen.
Mach dich frei.
Dein Kind wird dich ohnehin auffordern, sich selbst gehören zu dürfen.
Das ist übrigens der Grund, warum das Coachingprogramm in der Kinderflüsterei EchtEltern heißt.
Damit du du sein kannst.
Echt und ganz und gar und wahrhaftig du für dich und für dein Kind.
EchtEltern heißt der Elternteil zu sein, der du immer sein wolltest, damals, als du gestartet bist und der du unter all dem, was dich davon trennt, bereits bist.
Musst nur noch drankommen und loswerden, was dich davon abhält.
Denn wer sich als Kind nicht verliert, wird als Erwachsener niemals nach sich suchen müssen.
❤️
Break the cycle.