Warum du nicht kannst was du willst
Eltern lernen überall, was sie tun sollen, aber sie lernen nicht, warum sie nicht tun können, was sie tun wollen und wieso sie sich manchmal wie fremdgesteuert fühlen.
Das liegt daran, dass im Heute immer das Gestern mitmischt.
- Dann bringt dich dein Kind zur Weißglut, weil es dich nicht hört.
- Dann fühlst du dich in 0,2 Sekunden ohnmächtig, weil es sich dir und deinen guten Wünschen für es entzieht und einfach nicht erreichbar ist.
- Dann sorgst du dich um dein Kind und magst es vor unangenehmen Gefühlen beschützen, wenn es so oft so wütend, dein Partner so autoritär, der Lehrer so streng ist.
- Dann fühlst du dich missachtet, weil dein Kind deine Grenzen nicht wahrt.
- Dann steht auf irgendeine Weise eins deiner Gefühle der Beziehung zu deinem Kind oberpräsent im Weg herum.
- Dann brennt ein Feuerwerk in deiner Amygdala.
Das ist sehr grob gesagt, der Teil des Gehirns, in dem all die Emotionen landen, mit denen du mal nicht umgehen konntest.
An dieser Stelle hast du dann zwei Möglichkeiten:
Du bringst dein Kind dazu, etwas zu tun oder zu lassen, damit dein belastendes Gefühl verschwindet. Es muss dich ja nur hören, deine Sorge nur umsetzen, weniger anecken, sich nur mehr anstrengen, dich lediglich verstehen, mehr Kontakte suchen, irgendwas tun, irgendwie sein halt, damit der Konflikt sich auflöst.
Damit DEINE innere Not sich auflöst.
Je nach Kind kann das sehr mühsam sein, werden deine Mittel abwechselnd strenger oder verzweifelter oder dein Kind immer stiller -den Preis zahlt am Ende immer dein Kind und zumeist tritt genau das ein, was du befürchtet hast, denn du schaffst damit ja erst Realität. Dann fängt dein Kind an, an sich zu zweifeln, fühlt sich tatsächlich alleine oder schmeißt dich tatsächlich aus seinem Raum und schafft Distanz zu dir – all das wolltest du nie.
Oder du entkoppelst das Gefühl von gestern von der Situation im Heute.
Das piekst zwar kurz oder lang, weil du dann selbst an den Gefühlen vorbeikommst, vor denen du es und eigentlich DICH ja beschützen wolltest, aber das führt auch dazu, dass dein Kind dich hören kann, es für dich erreichbar sein kann, es deine Angst nicht tragen muss, weil für dich nix dran hängt, außer der Wunsch, nicht alles 722 mal zu wiederholen, deine Sorge auszudrücken und im Dialog zu sein.
Keine Not, keine Verzweiflung, keine exorbitante Wut, kein ungestilltes emotionales Grundbedürfnis, das wie Pattex an deinem Schatten klebt.
Nur eine simple Tatsache.
Ein Konflikt ohne Altlast.
Eine Notwendigkeit.
Was bleibt ist eine Situation im Heute mit Gefühlen von HEUTE.
Nicht mal mehr ein Konflikt.
Eine Alltäglichkeit.
Ein Sachverhalt.
Kannst du klären.
Macht dein Leben leicht.
Entknotet dich von deinem Kind und behindert dein Kind nicht in seiner emotionalen Entwicklung.
Trenn heute von gestern, indem du heute merkst, dass von gestern ist, was du heute fühlst.
Erst dann kommst du im Heute an.
Erst dann passen Situation und Gefühl überein.
Heute musst du nicht gehört werden.
Heute musst du niemanden erreichen.
Heute musst du nicht über deine Grenzen gehen.
Heute musst du nicht tun, abliefern, leisten, beschützen.
Erst heute wird die Beziehung zu deinem Kind authentisch, nah und verbunden.
Und frei.
Ich wünsch dir den Mut, dich zu entwirren und deinem Kind den Weg freizumachen in das Leben, das du dir für es wünschst.
💖
Break the cycle!
Und falls du dabei Unterstützung brauchst, melde dich sehr gerne bei uns, denn genau das beinhaltet unserer Arbeit in der Kinderflüsterei! Für Dich, dein Kind und die Kinder deiner Kinder ❣