Es gibt keine Erziehungs- und Bindungsprobleme
In meiner Welt gibt’s keine Erziehungsprobleme. Es gibt nur Probleme der Erwachsenen, das Verhalten des Kindes zu verstehen und die guten Gründe des Kindes darin zu erkennen, die es aus einer Lernerfahrung mit dir als Elternteil gemacht hat und das Problem dort zu lösen, wo es seinen Ursprung hat: in deinen Erlebnissen deiner frühen Kindheit und den damit verbundenen nicht bewältigten Gefühlen.
Es gibt also keine Erziehungs-und Beziehungsprobleme sondern nur ein Problem der Blindheit gegenüber sich selbst.
Diese Dynamiken wirken selbst und gerade dann, wenn du deine Kindheit rückblickend als gut beschreibst, vieles vergessen hast oder dich nicht mehr damit auseinandersetzen willst.
Kinder zu haben versetzt dich automatisch in die Verpflichtung, dich mit den Gefühlen deiner Kindheit zu beschäftigen.
Ob du das willst, oder nicht.
Machst du’s nicht, zahlt dein Kind den Preis für deine Weigerung.
Machst du‘s, so erntet ihr beide: Nähe, Verbundenheit, Frieden, Glück und Freiheit.
Ist kompliziert meinst du?
Nein.
Ich hab mal übersetzt:
Worüber du heute stolperst:
Du willst gern dauernd gefallen und gemocht werden?
Ursprung im Gestern:
Du wolltest deinen Eltern gefallen um geliebt zu werden
Wie dein Kind dich darauf hinweist:
Du fühlst dich heute getriggert wenn dein Kind Ablehnung erfährt
Dein Kampf mit deinem Kind:
Das Kind bewegen, so zu agieren, dass es Ablehnung vermeidet.
Dein „Gewinn“, wenn dein Kind sein Verhalten anpasst:
Keine Auseinandersetzung mit den irgendwann erlebten und heute nur i direkt spürbaren Gefühlen der Angst vor dem alleine sein
Worüber du heute stolperst:
Du trägst für alles die Verantwortung und stellst alle zufrieden?
Ursprung im Gestern:
Du hast zu früh zu viel (emotionale) Verantwortung für deine Eltern übernommen
Wie dein Kind dich darauf hinweist:
Dein Kind schmeißt dich aus seinem emotionalen Raum und ist manchmal einfach nicht mehr für dich erreichbar
Dein Kampf mit deinem Kind:
Es erreichen und zufriedenstellen wollen
Dein Gewinn, wenn dein Kind sein Verhalten anpasst:
Innere Balance und das Gefühl der (scheinbaren) Sicherheit, wenn alle zufrieden (mit dir) sind.
Worüber du heute stolperst:
Du musst alles kontrollieren und kannst nicht loslassen?
Ursprung im Gestern:
Du hast dich bei deinen Eltern nie wirklich sicher gefühlt und darauf vertrauen können dass deine Bedürfnisse vorhersehbar erfüllt werden.
Wie dein Kind dich darauf hinweist:
Dein Kind entwickelt übermäßige Ängste oder stürzt sich kontraphobisch in jede Gefahr
Dein Kampf mit deinem Kind:
Gegen die kindlichen Ängste oder das Fehlen dieser Ängste
Dein „Gewinn“, wenn dein Kind sein Verhalten anpasst:
Du fühlst dich (scheinbar) sicher und geschützt, wenn du die Gefahr (der einstmals als überfordernd erlebten Gefühle) hinter der Angst vermeiden kannst
Worüber du heute stolperst:
Du hast Angst vor Konflikten?
Ursprung im Gestern:
Konflikte hast du als gefährlich erlebt- entweder weil sie eskaliert sind oder weil sie nicht ausgetragen wurden
Wie dein Kind dich darauf hinweist:
Deine Kinder streiten dauernd und die Wut deines Kindes überfordert dich
Dein Kampf mit deinem Kind:
Scheinbar Frieden und Harmonie. Tatsächlich geht’s um Bindung.
Dein „Gewinn“, wenn dein Kind sein Verhalten anpasst:
Vermeidung der Distanz und des drohenden Bindungsverlustes und damit extremer emotionaler Not
Worüber du heute stolperst:
Dein Leben strengt dich an und dir fehlen Freude und Leichtigkeit?
Ursprung im Gestern:
Du hast Liebe und Anerkennung für Leistung und Angepasstheit erfahren
Wie dein Kind dich darauf hinweist:
Dein Kind verweigert Leistungsansprüche oder übererfüllt sie, ohne sich jemals „gut genug“ zu fühlen
Dein Kampf mit deinem Kind:
Dein Kind zur Leistung zu motivieren
Dein „Gewinn“, wenn dein Kind sein Verhalten anpasst:
Vermeidung des Gefühls der Wertlosigkeit und der fehlenden bedingungslosen Liebe
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