Lebe dich…
Dein Kind lernt nicht, sich anzustrengen, wenn es dir wichtig ist, dass es sich anstrengt.
Es lernt es dann, wenn es den Raum erhält, die Wichtigkeit darin für sich zu entdecken.
Dazu muss es ablehnen können, was dir wichtig ist.
Dazu musst du aushalten können, dass deinem Kind nicht wichtig wird, was dir für es wichtig ist. Nur dann kann es ihm wichtig werden.
Dein Kind lernt nicht, deine Grenzen zu achten, wenn du den lieben langen Tag deine Grenzen übergehst, um die Dinge am Laufen zu halten oder andere nicht zu enttäuschen.
Es lernt dann, dass du keine Grenzen hast, weshalb es nach ihnen suchen muss und sie übergeht.
Es lernt die Grenzen anderer dann zu wahren, wenn deren Grenzen für es wahrnehmbar und für diese Menschen wichtig sind und wenn es seine eigenen Grenzen wahren darf.
Dazu musst du nur herausfinden, wieso du keine Grenzen haben darfst.
Dein Kind lernt nicht mit seinen Gefühlen umzugehen, wenn du seine negativen Gefühle nicht aushältst und sie für es loswerden möchtest, damit es nicht leidet.
Es lernt lediglich, dass Gefühle gefährlich und zu vermeiden sind.
Es lernt dann mit seinen Gefühlen umzugehen, wenn du mit deinen Gefühlen zurechtkommst, die seine Gefühle in dir auslösen.
Dazu musst du dich nur deiner Angst vor der Unkontrollierbarkeit deiner Gefühle stellen.
Dein Kind lernt nicht mit Herausforderungen zurechtzukommen, wenn du es vor Ungerechtigkeiten und Enttäuschungen beschützt.
Es lernt schwach zu sein, weil du ihm nicht zutraust, daran zu wachsen.
Es lernt dann mit Herausforderungen umzugehen, wenn es sich selbst vertraut, weil du ihm vertraust, weil es sich dann fühlt.
Dazu musst du nur deiner Angst vorm Leben begegnen.
Dein Kind lernt nicht Beziehung, wie du sie dir für es wünschst, wenn du deine Bedürfnisse in der Beziehung zu ihm und anderen übergehst, um ihm das Beste zu ermöglichen.
Es lernt, dass Beziehung Verlust bedeutet. Verlust am Ich.
Es lernt dann liebevolle und authentische Beziehung, wenn du dich zeigst wie du bist und nicht, wie es gut für es wäre.
Dazu musst du nur deine eigenen Beziehungsmuster erkennen und deinen erfahrenen Bedingungen an Bindung begegnen und das für dich klären.
Dein Kind lernt überhaupt nie, was du dir für es wünschst.
Es lernt immer nur das, was du weißt und glaubst, indem du lebst, was und wie du bist und zieht daraus Rückschlüsse über dich und sich in der Welt und über die Welt. Es lernt also an dir wie die Welt funktioniert – ohne dass du auch nur wissen müsstest, wie du in dieser Welt funktionierst.
Du tust also gut daran, zu wissen, wie du funktionierst, weil du dein Kind nur dann lehren kannst, was du dir so sehr für es wünschst.
Liebe.
Stärke.
Selbstwirksamkeit.
Authentizität.
Ein Leben in den buntesten Farben.
Wann fängst du damit an, zu sein, was du dir für dein Kind wünschst?
Dazu musst du dich nicht ändern.
Du musst lediglich befreien und loswerden, was dich davon abhält, zu sein, wer du bist, hinter all dem, was du über Anstrengung, Grenzen, Gefühle und Beziehung gelernt hast.
Von Menschen, die dich genau das lehrten, was sie über Anstrengung, Grenzen, Gefühle und Beziehung wussten, indem sie waren, wer sie sind und dir die Welt zeigten, als das, was sie für die Welt gehalten haben.
Weil sie es nicht besser wussten.
Du schon.
Lern um.
Break the cycle.