Liebe Mama, lieber Papa
Liebe Mama, lieber Papa,
heute muss ich dir was sagen und es fällt mir nicht leicht.
Ich weiß, du versuchst zu jedem Zeitpunkt das Beste.
Ich weiß, du bist noch nicht fertig und du lernst noch dazu.
Ich weiß, ich hab manchmal so viele Gefühle und alle auf einmal, da kannst du mir gar nicht mehr helfen, weil du ja selbst welche hast.
Ich weiß, ich mach dich manchmal ganz wütend und traurig und wenn du dann so wütend und traurig bist, dann geht es mir nicht gut.
Dann schäme ich mich und fühl mich schuldig, denn ich hab dir all diese Gefühle bereitet.
Dann will ich nicht sein wer ich bin, sondern will mich in Luft auflösen, irgendwie wegmachen, weil ich nicht aushalte, was du nun über mich denkst und dass du das wegen mir fühlen musst, was so hässlich ist.
Dann fühlt sich das an, als sei alles meine Schuld.
Dann bin ich hässlich.
Und schäme mich.
Dann möchte ich ganz kurz sterben.
Das merkst du vielleicht nicht, aber ich.
Du sollst mich bitte lieb haben und stolz auf mich sein und ich will auch gar keinen Ärger machen und du kannst mir glauben, ich versuch das immer wieder.
Wenn du mich strafst, weil ich gelogen hab, wenn du mich schimpfst, weil ich frech war, wenn du mich beleidigst weil ich zu langsam lerne, wenn du mich anbrüllst oder haust, weil ich dich so wütend mache, wenn du mich wegschickst, weil du mich gerade nicht aushältst und wenn ihr wegen mir streiten müsst, Dann halte ich das kaum aus.
Dann will ich mich auflösen.
Dann fühl ich mich schrecklich alleine und möchte, dass alles sofort wieder gut ist und dafür würde ich alles tun, aber dann kann ich gar nichts tun.
Dann bist du so weit weg.
Bitte streite nicht mit mir und wenn das schon nicht geht, dann bitte verlass mich nicht.
Das macht mir Angst.
Geh nicht von mir weg, wende dich nicht ab.
Lass mich nicht allein mit all den schrecklichen Gefühlen, von denen du irgendwann beschlossen hast, sie nicht aushalten zu können.
Und mit denen man dich allein gelassen hat.
Was dir schon geschadet hat, das quält mich.
Was du vergessen hast, das fühle ich noch.
Was dich überfordert, das versetzt mich in Panik.
Was du an mir nicht magst und erträgst, lehne ich an mir ab.
Was du von mir forderst, erfülle ich.
Auch wenn du’s nicht merkst.
Weil ich alles tue für deine Nähe und dass du es gut mit mir meinst.
Weil ich dich brauche.
Solange ich dich brauche.
Bitte behandle mich so, als würde mein Leben von deinem abhängen.
Behandle mich so, als würdest du heute meine Welt von morgen formen.
Behandle mich bitte so, wie der verletzteste Teil in dir es sich einmal gewünscht hat.
Ich bin dein Kind.
Und ich bin abhängig von dir und deiner Bereitschaft, deinen eigenen Schatten zu begegnen.
Bitte halt dich aus.
Damit du mich aushältst, wenn ich dir gerade mit allem, was ich mitbringe, zu viel bin.
Dein Kind.
Break the cycle.
Hab das jetzt nicht mit deinem Kind besprochen, aber nach unzähligen Gesprächen mit Kindern weiß ich – absolut sicher: wenn es könnte, würde es dich in deinem Sinne zum Entwirren schicken. Und wenn nicht bei uns, dann wo auch immer. Hauptsache, du entwirrst dich für dein Kind UND für dich.
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