Vertraust du dir in dieser Welt zurechtzukommen
Ganz sicher möchtest auch du dein Kind beschützen.
Damit es sicher ist und es niemals nie irgendetwas Bedrohliches trifft.
So ticken wir Eltern.
Ich möchte auch gerne alle Kinder dieser Welt in einen großen, kuscheligen Wattebausch packen.
Es wird ihnen nur leider nicht helfen, denn es ist eine ziemlich unvermeidbare Tatsache, dass sie Schmerz begegnen werden.
Verlust.
Persönlichen Dramen.
Verzweifelte Lagen und ausweglose Situationen.
Und tatsächlich fürchten wir für sie auch gar nicht die Geschehnisse selbst, sondern die Folgen daraus: Leid, Trauer, Ängste und all die Gefühle, mit denen sie dann umgehen müssten.
Können sie dann aber nicht.
Weil sie es nicht gelernt haben.
Weil wir sie ja davor beschützt haben.
Wozu also das Ungewünschte von ihm fernhalten, wenn es ihm dann irgendwann untrainiert gegenübersteht?
Wozu vermeiden, wenn du ihm doch genau jetzt zur Seite stehst, um es darin zu begleiten?
Nein, das bedeutet natürlich nicht, es aufs “harte Leben“ vorbereiten, denn das ist sowieso nur so hart wie wir es uns schaffen.
Es bedeutet nicht vermeiden zu müssen, was du für dein Kind (und in Wahrheit für dich) so fürchtest.
Es bedeutet, keine Gefahren zu konstruieren, wo es Vertrauen braucht und der eigenen Angst damit mal nicht auszuweichen.
Es bedeutet Vertrauen in das Wesen deines Kindes und in deine Fähigkeiten, mit deinen eigenen Gefühlen umzugehen und den Mut zu haben, dazu zu stehen.
Zu glauben, Schmerz und Trauer von deinem Kind fernzuhalten, sei der Weg, der ihm dient, weil es dann kein Leid erfährt, nutzt nur dir, denn du bist es, die sie nicht leiden sehen will.
Was kann deinem Kind also Liebevolleres, Stärkenderes und Tragenderes geschehen, als dass DU es trägst in seinem Schmerz und es daraus lernt, sich selbst zu tragen und Schmerz kommen und gehen zu sehen?
Jetzt und für immer?
Dein Kind braucht nicht deinen Schutz vor dieser Welt.
Es braucht sein Vertrauen in sich in dieser Welt.
Nur dieses Vertrauen lässt es entscheiden, ob und wann es sich beschützen und wann es sich einer Herausforderung stellen muss.
Hierzu braucht es nur die Freiheit, sich darin zu üben.
Hierzu braucht es nur dein Vertrauen in dich in dieser Welt.
Vertraust du dir?
Oder musst du dich noch beschützen?
Liebe oder Angst.
Was wählst du heute?
Break the cycle.