Das Potenzial deines Kindes freisetzen
Gestern saß ich beim Friseur und da gibts ja immer viel zu erzählen.
Irgendwann kam meine Friseurin auf meinen jüngsten Sohn zu sprechen, der dort ebenfalls Kunde ist und sie erzählte mir davon, was er so macht, wenn er dort sei, worüber sie so reden und wie sie ihn findet.
Schnell war klar, dass sie an ihm mag, was sie selbst in sich trägt und was ihr als junge Mutter eines sehr jungen Sohnes in der Autonomiephase manchmal unangenehm vor die Füße fällt.
Der eigene Wille!
Stark ausgeprägt bei meinem Jüngsten, man könnte sagen, sein Wille ist eine Betonwand von der Größe des Kilimandscharo und man hätte es noch immer nicht erfasst.
Man könnte auch sagen, dass das eine tolle Eigenschaft ist und ihm das im Leben sicher nutzen wird.
Ich könnte aber auch sagen, dass mich das manchmal in den Wahnsinn treibt.
Weil es mein Leben manchmal erschwert und weil es nervt, dass es nicht sofort und immer nach meinem Willen geht.
Du kennst das.
Wir lehnen in unseren Kindern oft nicht nur das ab, was unsere Vermeidungsstrategien vor die Wand fahren lässt, weil es Anteile in uns sind, die wir selbst zu unterdrücken gelernt haben, weil sie in unseren Eltern das Monster zum Vorschein gebracht hätten, nein – besser:
Du stolperst über die Eigenschaft, die das größte Potenzial in deinem Kind darstellt.
Dich stresst die Unangepasstheit deines Kindes und dass es so oft aneckt?
Prima. Du hast Anpassung gelernt, um dazuzugehören und fürchtest jede Form der Ablehnung- tolle Gelegenheit umzulernen, damit dein Kind seinen Mut und seine Unerschrockenheit als Eigenschaft behalten darf, oder?
Wie wird ein mutiges und unerschrockenes Leben wohl aussehen?
Du sorgst dich um dein schüchternes Kind, das sich so wenig zutraut und sich damit so oft selbst im Weg herumstehst?
Klasse- dann darfst du dir jetzt die Ängste anschauen, die du vor dir selbst leugnen musstest, bis du deine Furcht vergessen hast und den Funktioniermodus verlassen, damit dein Kind so sensibel und achtsam bleiben kann, wie es nun mal ist.
Wie werden sensibel und achtsam gestaltete Beziehungen in seinem Leben wohl aussehen?
Deine Vermeidungsstrategien haben die Macht, das Potenzial deines Kindes einzufrieren.
Damit entscheidet dein Bewusstsein für deine Vermeidungen darüber, wie nah dein Kind sein Leben an sich, seinem Innersten, seinem Wesenskern ausrichten darf.
Das Erste, was unsere Klienten so lernen, ist, dass ihr halbes Leben aus Vermeidung besteht- ohne dass sie es auch nur merken.
Also, sie merken es schon, nämlich als Stress, Konflikt oder in Form unangenehmer Gefühle, aber sie können es nicht zuordnen, weil die Vermeidungsstrategien sich hübsch um die Gefahren herumbauen lassen.
Wir vermeiden, was wir als unerwünscht, schmerzhaft oder gefährlich in uns abgespeichert haben.
Das tut jeder.
Den ganzen lieben langen Tag.
Wir denken Gefühle.
Wir tun und machen, um etwas nicht zu spüren.
Oder wir fühlen einfach anders, am besten positiv, um nicht zu fühlen.
Und!Wir!Bemerken!Es!Nicht!Einmal!
Ist ja „normal“.
Klappt genau so lange, bis dein Kind diese Vermeidungen vor die Wand fahren lässt und du nicht mehr vermeiden kannst, dich zu fühlen, wie du es ja vermeiden möchtest, weil es etwas tut oder lässt, was dir keine andere Wahl lässt.
Scheinbar ;))
Forsch doch heute mal.
Forsch mal danach, was dich warum wahnsinnig werden lässt an deinem Kind.
Forsch danach, wieso du das vermeiden musst und forsch nach dem emotionalen Grundbedürfnis, das hinter jeder Vermeidung wohnt und das du mit der Vermeidung zu stillen versuchst.
Forsch danach, was du deinem Kind an ureigenem Wesen erhältst, wenn du dir zurückholst, was du vermeiden musstest.
Hol dir zurück, was dich dein Wesen gekostet hat und wofür du heute mit Erfüllung, Freiheit und Freude zahlst.
Hol’s dir zurück.
❤️
Break the cycle.