Nachricht deines Zukunfts-Ich
Letztens hat mich jemand gefragt, weil meine Kinder ja schon „groß“ sind: was würdest du mit heutigem Stand anders machen?
Ich sag’s dir: gar nicht so viel, aber doch nicht wenig:
Ich würde mir weniger Gedanken machen und dem Leben mehr vertrauen, weil ich Beweise dafür gesammelt habe, dass das Leben uns nicht passiert, sondern für uns passiert.
Ich würd sie mehr stärken, wo ich schützen will und würde nicht die dafür schmerzhaften Situationen abwehren, weil ich gelernt habe, dass wir eben die als gelebte Erfahrung benötigen.
Ich wäre gelassener dabei, in unsere Rollen als Eltern und Kind hineinzuwachsen, weil ich verstanden habe, dass das Zeit braucht.
Ich wäre weniger abgelenkt und würde die scheinbar unendliche gemeinsame Zeit mehr genießen können, wäre mehr drinnen, als draußen, weil ich begriffen habe, wie kurz diese Zeit tatsächlich ist.
Ich hätte gern diese Weltreise mit dem Van mit ihnen gemacht und gern noch mehr gesehen, noch mehr mit ihnen erlebt, noch mehr Momente gesammelt und Schule nur so ernstgenommen, wie es ihr zusteht.
Also gar nicht.
Ich hätte gern einfach gewusst und erfahren, was ich nun weiß und erfahren hab.
Wie sehr würde ich dir daher einen Tag in deinem Zukunfts-Ich als Elternteil deiner erwachsenen Kinder wünschen.
Wie sehr würde ich dir gönnen, dass du jetzt schon spüren könntest, dass du dir vertrauen konntest, weil du dem gefolgt bist, was in dir als Wahrheit klingt.
Wie sehr würde ich dir wünschen, dass du fühlen kannst, dass die Sache gut ausgeht, weil du bereits alles hast, was es dazu braucht.
Dich und dein Kind.
Niemals wirst du dir sagen „hätte ich mir nur mehr Sorgen gemacht, es ein bisschen mehr gestutzt und ein bisschen mehr geformt.“
Niemals wirst dir wünschen, du hättest ihm öfter gesagt „lern Vokabeln“, „pass dich mehr an“, „tu, was andere von dir erwarten“, „mach’s richtig“.
Niemals zählt was anderes, als der Moment, den ihr teilt.
Break the cycle.